Christiane Wilke über die Rückenmuskulatur – sie lehrt und forscht im Fachbereich „Bewegungsorientierte Präventions- und Rehabilitationswissenschaften”
Die Rückenmuskulatur besteht aus einem oberflächlichen und einem tiefen Anteil. Man sollte beides trainieren, der tiefe Anteil ist aber für Menschen, die Rückenschmerzen haben noch wichtiger, weil er die Wirbelkette stabilisiert. Dieses Wissen hat sich erst in den letzten fünf bis zehn Jahren durchgesetzt. Ausgangspunkt war, dass man sah, das selbst Spitzensportler, die ein gutes Muskelkorsett am Rumpf hatten, enorme Rückenprobleme bekamen.
Längst nicht jedes Training spricht die tiefen Rückenmuskeln an. Man kann die tiefen Rückenmuskeln zum Großteil nicht willentlich anspannen. Sie kontrahieren aber immer als Reflex, wenn die Wirbelkette kippt. Man muss den Körper also in eine wacklige Situation bringen, um die tiefen Rückenmuskeln zu trainieren.
Die tiefen Muskelsysteme bezeichnet man heute zusammen als „Core Stability“. Es ist wichtig, diese zu trainieren, denn wenn man nur die oberflächliche Muskulatur trainiert, bekommt man dort einen Massezuwachs, den die untrainierte Muskulatur eventuell nicht mehr stabilisieren kann.