Reparier Dich Mensch – Bayern-Gottfrieding 8.-9.03.2025
Der erste Bewegungsabschnitt im Workshop ist der Wirbelsäule gewidmet.
Danach widmen wir uns schrittweise den weiteren Körperbereichen.
Der Ursprung jeder Bewegung sollte in der Wirbelsäule liegen – genauer gesagt, im Bereich der Brustwirbel. Von dort aus wird die Bewegung initiiert und dann zu den Extremitäten weitergeleitet. Betrachtet man die Anatomie, zeigt sich, dass der Körper genau so aufgebaut ist: Die sechs Hauptmuskelschichten, die idealerweise zusammenarbeiten, haben ihren Ursprung an den Brustwirbeln. Sowohl die Kraft als auch die Feinheit und Präzision des Körpers haben hier ihren Ausgangspunkt. Und das erreichen wir nicht durch reines Krafttraining!
Leider sieht die Realität oft anders aus. Häufig bewegen sich die Extremitäten isoliert, während der Rücken steif bleibt oder durch Kraft stabilisiert wird. Gerade beim Gehen führt dieser fehlerhafte Bewegungsablauf zu erheblichen gesundheitlichen Folgen und ist die Ursache vieler Beschwerden.
Wenn die sechs Hauptmuskelschichten der Wirbelsäule nicht harmonisch zusammenarbeiten, verlieren wir bis zu 80 % unserer Bewegungskompetenz, Kraft, Energie und Möglichkeiten. Das belastet nicht nur die Extremitäten wie Knie, Hüften, Ellenbogen oder Schultern, sondern schadet auch dem gesamten Rücken, inklusive der Lenden- und Halswirbelsäule. Gelenke wie das Knie zum Beispiel sind direkt von der Bewegung der Brustwirbel abhängig. Sogar die Organe können betroffen sein, da der Körper insgesamt aus seiner Balance gerät.
In vielen Fällen ist die Wirbelsäule in allen Bewegungsrichtungen stabilisiert und blockiert:
- Bei Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen
- Bei Rotationen
- Beim seitlichen Beugen
- Und bei komplexen Bewegungen, die mehrere Bereiche wie Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule gleichzeitig beanspruchen
Dadurch verliert der Körper die Fähigkeit, seine eigenen Bewegungsabläufe zu erkennen, da er permanent gegen sich selbst arbeitet.
In vielen Bewegungslehren wird sogar vermittelt, den Rücken bewusst zu stabilisieren und festzuhalten. Dabei werden die Muskeln, die diese Stabilisierung leisten, auch noch durch Training gestärkt. Das Ergebnis: Es werden nur einzelne, isolierte Muskeln gefördert, anstatt die gesamte Muskulatur in Bewegung zu bringen. Dabei wäre es wichtig, eine Einheit zu schaffen – mit einer präzisen, tiefgehenden Feinheit, die die Zusammenarbeit aller Muskeln fördert.
Gerade die tief liegenden Muskeln und ihre Koordination sind es, die uns ermöglichen, präzise und effizient zu arbeiten, Probleme zu beheben und unsere Beweglichkeit bis ins hohe Alter zu erhalten. Die äußeren Muskeln müssen wir ständig trainieren, während die tief liegenden Koordinations- und Stabilisierungsmuskeln lediglich wieder in die Bewegung eingebunden werden müssen.
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